Aus der Biographie „Kate“ von William J. Mann, New York, 2006
In den 1930ern begrüßten nur die offensichtlichsten „kessen Väter“ die Assoziationen, die mit dem Begriff lesbisch einhergingen. Das bedeutete: maskulin. Das bedeutete: verdorben.
Was am Schlimmsten war, das bedeutete: Unterschicht. Das bedeutete: die aufsässigen Weiber in Greenwich Village Bars und die zwielichtigen lüsternen Kreaturen […].
Das bedeutete Frauen, die Männer hassten, oder Männer, die in „Frauenkörpern gefangen“ waren – abartig, krank, pervers. Lesbe bedeutete nicht einfach, eine Frau, die andere Frauen liebt; das bedeutete, eine bestimte Art von Frauen […].
2009: aus diversen Lesbenforen:
Also nein, das ist doch nicht normal, wie kann man nur. Solche spinnerten. Das geht ja nicht.
Das ist pervers und unnormal. (eine Großmutter über Lesben und Schwule)
Die meisten Lesben sind so richtige Mannweiber
Bei männlich wirkenden Frauen denke ich gleich an „Lesbe“ und „Männerhasser“
Mmmhhh, …
Was macht dich daran stutzig? Dass Meinungen vererbbar sind?
Andererseits – damals wie heute gibt’s unterschiedliche Bezeichnungen für lesbische Frauen, die wahrscheinlich auch unterschiedliche Emotionen auslösen, bei uns selbst ebenso wie bei anderen.
Jedenfalls bin ich gespannt auf Teil 2 dessen was dich stutzig macht!
Stutzig machen mich diese Äußerungen und diese fest verankerten Ansichten bzw. Schubladen schon lang nicht mehr. Eigentlich finde ich es traurig.